Was wir heute von benediktinischer Führung lernen können
Wie kann man in Zeiten von Schnelligkeit, Krisen und Umbrüchen noch klar führen?
Eine überraschende Antwort liegt fast 1.500 Jahre zurück:
Benedikt von Nursia (480–547) entwickelte Leitlinien für das Klosterleben, die sogenannte benediktinische Führung. Weisheiten, die auch heute Führungskräften Orientierung geben können.
Benedikt führte nicht durch Kontrolle, sondern durch eine Haltung, die Menschen ernst nimmt, nicht überfordert und das Wohl der Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt.
Hier drei Impulse, wie sich diese Prinzipien auf moderne Führung übertragen lassen:
1. Hören statt Eilen
Führen beginnt mit Zuhören. Wer zuhört, erkennt Bedürfnisse, Konflikte und Potenziale frühzeitig.
Praxis: Präsenz zeigen, Meetings entschleunigen, Raum für echte Gespräche schaffen.
Impuls: Vor jedem Meeting 2 Minuten innehalten: Welche Perspektive fehlt? Wem sollte ich Raum geben?
2. Das rechte Maß halten
Die Regel mahnt: „Alles mit Maß.“ Keine Überforderung, keine Extreme.
Praxis: Work-Life-Balance fördern, Pausen achten, Ziele setzen, die erreichbar und motivierend sind.
Impuls: Regelmäßige Feedback- und Retrospektive-Runden einplanen – wie das Stundengebet im Kloster, nur modern.
3. Demut statt Ego
Der Abt im Kloster führt nicht durch Macht, sondern durch Dienst am Ganzen.
Praxis: Verantwortung übernehmen, nicht um zu glänzen, sondern damit das Team erfolgreich wird.
Impuls: Unterstützungsmaßnahmen für das Team einführen: Ressourcen bereitstellen, Hindernisse aus dem Weg räumen.
In unserer Welt voller Umbrüche sehnen sich Menschen nach Orientierung, Klarheit und Sinn. Benediktinische Führung zeigt:
Autorität gewinnt man nicht durch Kontrolle, sondern durch Vorbild, Achtsamkeit und Fürsorge.
Viele Grüße,
Oliver